St. Jakobus d. Ä. Mastholte

Der Bau der katholischen Pfarrkirche im Dorf Mastholte wurde 1650 vom Rietberger Grafen genehmigt.

St. Jakobus d. Ä. Mastholte

Der Bau der katholischen Pfarrkirche im Dorf Mastholte wurde 1650 vom Rietberger Grafen genehmigt. Nach 5 Jahren Bauzeit wurde sie 1658 fertig gestellt und dem Hl. Apostel Jakobus dem Älteren geweiht. Die Kirche war zunächst als flacher Saalbau einschiffig konzipiert und gebaut, bekam das Gewölbe 1857 und erhielt erst 1905 das Seitenschiff. Der Turm, gewissermaßen das Mastholter Wahrzeichen, wurde 1691 fertig gestellt.

 

Das Portal

Das Portal des in der Barockzeit entstandenen  Gotteshauses, wurde vom Lippstädter Steinmetz Leonhard Gänser aus Sandstein gefertigt. Es wird rechts und links von Säulen geschmückt und wirkt auffallend prächtig, während der Gesamtbau der Kirche eher sehr schlicht ist. Zwei Löwen halten das ostfriesisch-rietbergische Wappen, darunter werden in einer Inschrift die Stifter genannt: Johann, Graf und Herr zu Ostfriesland und Rietberg und seine Gemahlin Anna Katharina. Auf dem Stein über der rechten Säule lesen wir „Anno 1653“ als Baubeginn. Beim Betreten der Kirche fällt der Blick des Besuchers sogleich auf den barocken Hochaltar. Er ist eine Leihgabe (auf 99 Jahre) aus einer alten Kirche in Warburg-Calenberg, zeigt das Bildnis der Heiligen Familie mit Anna, der Mutter Marias, „St. Anna-Selbdritt“ (Calenberg ist  eine St. Anna-Pfarrei). Im Medaillon oben sehen wir den heiligen Dominikus, der der Legende nach von der Jungfrau Maria persönlich den Rosenkranz überreicht bekommt. Das Altarbild wurde  vom Maler Joseph Bokelmann 1821 geschaffen.

Blick von der Orgelempore

Der Blick von der Orgelempore aus zum Hochaltar zeigt die Schönheit der im Jahre 2000 renovierten St. Jakobuskirche. Die Beleuchtung lässt den Blick nach oben wandern und gibt dem Raum angenehmes Licht, Höhe und Leichtigkeit.
Das Chorgestühl und die Brüstung der Orgelbühne mitsamt den Malereien gehörten schon zur ersten Ausstattung des Kircheninneren. Auch die Bodenbretter auf der Orgelempore stammen aus dieser Zeit.
Der Taufbrunnen aus Sandstein steht in der Nähe des nördlichen Seiteneingangs unmittelbar vor der Marienkapelle. Die beiden Bilder links und recht an der Wand stehen in engem Zusammenhang mit dem Sakrament der Taufe: Mariä Geburt und die Darstellung Jesu im Tempel.

Maria, die Mutter Gottes

Maria, die Mutter Gottes, ist in der Mastholter Kirche an verschiedenen Stellen besonders platziert. Sie begrüßt den eintretenden Besucher als Doppelmadonna im Strahlenkranz, die Skulptur hängt vom Scheitelpunkt des Gewölbes mitten im Hauptschiff und stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts.

Die Immaculata,  Madonna mit dem Kranz aus 12 Sternen, dominiert die Seitenkapelle mit dem Nebenaltar. Diese Figur ist schon deswegen besonders kostbar, weil sie nicht, wie in Süddeutschland üblich, aus Lindenholz, sondern – typisch westfälisch – aus Eiche von dem Westfalen  Johann Philipp Pütt Mitte des 18. Jahrhunderts geschnitzt worden ist. Im Chorraum des Hauptaltars sehen wir Maria und Josef, die, wie erzählt wird, Gesichtszüge des damaligen Rietberger Grafenpaares zeigen.
Wie die Säulenheiligen stammt auch die Pieta, die sich in einer Nische der Nordwand befindet, aus der Wiedenbrücker Schule (Anfang 20. Jahrhundert).

Und schließlich sehen wir in der Gedächtniskapelle die Immerwährende Hilfe, eine Reliefikone aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Sie ist ebenfalls aus Holz handgeschnitzt.

In dieser Kapelle sind auch Bilder des „Maler-Paters“ Wolfram Plotzke zu sehen, der während und nach dem 2. Weltkrieg in Mastholte lebte. Eindrucksvoll hat er u. a. die von Bomben zerstörte Stadt Münster im Bild festgehalten. Bei der Ausmalung der Kirche hat der Mastholter Maler Fritz Leisse (12.4.1876-25.11.1961) seinerzeit eine besondere Rolle gespielt. Man sagt, er habe das 1905 angebaute Seitenschiff kunstvoll ausgemalt. Zu sehen ist von ihm noch die Bilderfolge des Kreuzwegs.

Die Skulpturen an den Säulen, das Herz-Jesu-Bildnis und das Herz-Mariä sowie alle Heiligenfiguren wurden Ende des 19. Jahrhunderts aus Holz geschnitzt und stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Moormann, der  der sogenannten „Wiedenbrücker Schule“ angehörte.

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