Johanneskapelle Rietberg

Dem Grafenpaar Graf Maximilian Ulrich von Kaunitz und Maria Ernestine Franziska Gräfin von Ostfriesland und Rietberg ist die Einführung der Verehrung des hl. Johannes von Nepomuk in Rietberg zu verdanken.

Johanneskapelle Rietberg

Dem Grafenpaar Graf Maximilian Ulrich von Kaunitz und Maria Ernestine Franziska Gräfin von Ostfriesland und Rietberg ist die Einführung der Verehrung des hl. Johannes von Nepomuk in Rietberg zu verdanken. Dem Brückenheiligen Johannes Nepomuk war bereits 1683 ein Denkmal auf der Karlsbrücke in Prag errichtet worden.

In der Nähe der Huldigungslinde am alten Freistuhl wurde 1723 die Rietberger St. Johannes-von-Nepomuk-Statue errichtet. Mehr als 20 Jahre nach der Errichtung der Statue wurde mit dem Bau der Johanneskapelle begonnen. Am 3. Oktober 1747 wurde der Grundstein gelegt und am 19. Mai 1748, kurz nach dem Patronatsfest am 16. Mai, nahm der Osnabrücker Weihbischof Johann von Hoerde die Weihe der Kapelle vor. Mit der Durchführung und Überwachung des Kapellenbaus war der von Wien nach Rietberg entsandte „Gevollmächtigte“ Johann Freiherr von Binder Edler zu Krieglstein betraut gewesen. Den finanziellen Grundstock für den Bau der Kapelle in Höhe von 904 Reichstaler bildete der Erlös aus dem Verkauf des damaligen gräflichen Gestütes auf Schloss Rietberg.

Der äußerst originellen und prachtvollen Johanneskapelle in Rietberg ist kaum ein vergleichbares westfälisches sakrales Bauwerk dieser Epoche an die Seite zu stellen. Den geschwungenen Linien eines im Kern ovalen Grundrisses entspricht im Inneren der fein getönte Stuckmarmor der Wände. Über dem mehrfach verkröpften Kranzgesims wölben sich hölzerne Stichkappen, über welche sich zur Mitte hin eine erhöhte Hauptkuppel erhebt. Der Säulenaltar/Kolonnadenaltar mit einer vollplastischen geschnitzten Darstellung von Johannes von Nepomuk auf dem Totenbett sowie seiner Apotheose (Erhebung zu Gott) entstand nach einem Entwurf von Joseph Guidobald Licht.
Aufgrund seiner kurvierten Raumkonzeption und eleganten Formsprache wird der qualitätsvolle Rietberger Zentralbau in die Tradition des böhmisch-fränkischen Barock gestellt.

1822 wurde die Standesherrschaft Rietberg und damit auch die Kapelle an den Unternehmer Friedrich Ludwig Tenge verkauft. Im Jahre 1999 ging die Kapelle aufgrund einer Schenkung der Familie Tenge-Rietberg in den Besitz der Stadt Rietberg über.

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